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Dazwischensein 2: Simona Andrioletti

22. Februar - 21. März

,Dazwischensein – Möglichkeitsräume’ setzt den gedanklichen Überbau für neun kurze, künstlerische Einzelpräsentationen, die das Thema in seinen verschiedenen Aspekten untersuchen. Dazwischensein kann ein Gedanke, Zustand oder auch ein Gefühl sein. Wir wollen Dazwischensein als Möglichkeit begreifen, mehr zu sehen und verschiedene Sichtweisen gleichzeitig in sich zu erfassen.

Dazwischensein 2:

Möglichkeitsraum: Eröffnung Donnerstag, 22. Februar 2024, 18 bis 21 Uhr

Simona Andrioletti entwickelt für den Möglichkeitsraum das Projekt ‚If it Feels Wrong it is Wrong‘ weiter, welches sie 2020 als Sensibilisierungskampagne zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt ins Leben gerufen hatte. Das Projekt wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Frauenbeauftragten der Münchner Akademie.
In ihrem Werk im Allgemeinen interpretiert sie komplexe soziale Dynamiken und Phänomene und nimmt eine aktive Rolle in der aktuellen Debatte ein, um gleichzeitig über die Prägnanz der Sprachen der Kunst als Dokumentations- und Kommunikationsmittel nachzudenken, das sowohl für eine tiefgreifende Untersuchung nützlich ist als auch für die Vermittlung der Ergebnisse an ein breites Publikum; indem man mit der Welt in Kontakt kommt, anstatt sich von ihr zu abstrahieren. In u.a. Workshops untersucht sie existenzielle Situationen von Jugendlichen mit benachteiligtem sozialem Hintergrund. Das Augenmerk ihrer Arbeit liegt auf den Subkulturen des Internets und den sozialen Medien, sowie auf den Realitäten in der Provinz als Ausdrucksmittel eines menschlichen und existenziellen Unbehagens.

Die neue Präsentation ist vor allem durch zwölf Decken aus Merinowolle geprägt, die jeweils mit einem Aufruf und einer Abbildung versehen sind. Somit werden die Decken zu einer Art Poster. Die Sätze und die Fragen, die sie aufwerfen, sind Reflexionen zum Thema Gewalt und stehen im Kontrast zum Gefühl von Wärme und Geborgenheit, das die Decken aus Merinowolle vermitteln. Die Decken können von den Besucher*innen verwendet werden. Man kann sich auf eigens entworfenen Sitzgelegenheiten niederlassen, sich in die Decken wickeln, während man das im Raum installierte Video betrachtet.

Zur Eröffnung und der Finissage findet eine Performance mit drei FLINTA-Performer*innen statt, die die Installation aktivieren. Dabei wird das Bewegungsrepertoire sowohl die Interaktion mit den Decken selbst als auch die choreografische Darstellung von Bewegungen und Griffen zur Selbstverteidigung und Abwehr von Gewalt umfassen. Begleitet werden die Auftritte von einem Live-Konzert mit den beiden jungen Sängerinnen und Aktivistinnen Gündalein und Queen Lizzie. Unter anderem werden sie ‚If it Feels Wrong it is Wrong‘ singen, ein Lied, welches Simona Andrioletti zusammen mit Gündalein verfasst hat.

Simona Andrioletti im Gespräch mit Dr. Claudia Büttner: Donnerstag, 7. März 2024, 19 Uhr

Dr. Claudia Büttner (*1965) ist promovierte Kunsthistorikerin und Kuratorin. Der Schwerpunkt ihrer Vorträge, Publikationen, Beraterinnentätigkeit und Forschung sind alle Formen von Kunst im öffentlichen Raum sowie im Kontext der Architektur. Büttner lehrte Kunstgeschichte an TU Berlin, TU München und an der Kunstuniversität Linz und forscht für das Bundesbauministerium unter anderem zur Kunst am Bau.

Filmprogramm

Empfangshalle
3 Sekunden, 1999
Film, 2:41 Minuten

Nnenna Onuoha
The A-Team, 2021
Film, 17 Minuten

Nnenna Onuoha
Rosenfelde, 2021
Film, 5 Minuten

 

Empfangshalle ist das 2000 in München gegründete Künstlerduo Corbinian Böhm (*1966 in München) und Michael Gruber (*1965 in Mallersdorf). Das Duo macht seit 1998 Kunst mitten in der Gesellschaft und mit gesellschaftlichen Strukturen. Die konzeptuellen Arbeiten manifestieren sich in temporären Aktionen, Videoarbeiten, Fotografien oder Skulpturen. Dabei wird das Publikum als aktiver Betrachter mit in die Arbeiten eingebunden. Zahlreiche dieser Projekte wurden für den öffentlichen oder halb-öffentlichen Raum konzipiert, von Schulen über Kirchen bis hin zu einem Gefängnis oder zum Carport der Münchner Abfallwirtschaft und sich über den gesamten Stadtraum erstreckend: 2003 verwirklichte das Duo die Arbeit ,Woher Kollege Wohin Kollege‘ mit den Müllmännern des Abfallwirtschaftsbetriebs München. Beide leben in München und haben einen Lehrauftrag an der Akademie der Künste und der TU München. Sie engagieren sich seit langer Zeit aktiv beim Bundesverband Bildender Künste BBK.

Nnenna Onuoha (*1993 in Lagos, Nigeria) lebt und arbeitet in Berlin. Die ghanaisch-nigerianische Künstlerin, Autorin und Forscherin ist binationale Doktorandin in Medienanthropologie an der Harvard University sowie in Global History an der Universität Potsdam. Ihre Arbeit erforscht monumentales Schweigen rund um die Geschichte und das Nachleben des Kolonialismus in Westafrika, Europa und den Vereinigten Staaten. Zentral ist die Frage: Wie erinnern wir uns, welche Vergangenheiten möchten wir zeigen und warum? Ihre Praxis konzentriert sich auf afrodiasporische Stimmen und dreht sich um Prozesse des kollektiven Erinnerns; das Zusammenfügen der Vergangenheit Stück für Stück. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in der Galerie im Turm, der Galerie im Körnerpark, dem Kunstverein Hamburg, dem KW Institute for Contemporary Art, dem Museum of Modern Art Shanghai und der Johannesburg Art Gallery gezeigt. Zuletzt erhielt sie den Preis der Amadeu Antonio Stiftung 2023.

Details

Beginn:
22. Februar
Ende:
21. März
Veranstaltungskategorie:
Webseite:
https://www.dg-kunstraum.de/dazwischensein-2-simona-andrioletti/

Veranstaltungsort

DG Kunstraum – Diskurs und Gegenwart
Finkenstr. 4, Deutschland Google Karte anzeigen

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