Orgelmatinée – Frauen in der Bibel

Werke von Jaromír Weinberger, Yvonne Desportes und Jacques Pichard

Orgel: Armin Becker

Im Zentrum des Programms stehen die fünf „Dedications“ des aus Prag stammenden Reger-Schülers Jaromír Weinberger, der heute weitgehend vergessen ist, aber in den Jahren um 1930 als Opernkomponist in ganz Europa Erfolge feierte. Wegen seiner jüdischen Abstammung musste er 1938 emigrieren. Seine „Dedications“ sind in den 1950er Jahren in den USA entstanden und fünf alttestamentarischen Frauenfiguren gewidmet: Miriam, Rachel, Ruth, Deborah und Esther. Außerdem erklingt das zweite seiner „Six Religious Preludes“, das mit „The Woman of Bethany“ betitelt ist. Der zweite Teil der Matinée beschäftigt sich mit Maria Magdalena. Der Pariser Komponist Jacques Pichard meditiert im letzten Satz seines Passionszyklus über die Begegnung Maria Magdalenas und der Apostel mit dem Auferstandenen am leeren Grab, und Yvonne Desportes nimmt in „La Madeleine“ nicht nur Bezug auf die gleichnamige Pariser Kirche, sondern greift dabei sicher auch die Trauer und Bestürzung der Maria Magdalena auf. Den virtuosen Abschluss bildet ein weiterer Satz aus ihrem Zyklus über 24 Pariser Kirchen: „Notre Dame de Paris“.
An der Steinmeyer-Woehl-Orgel ist Armin Becker zu hören, der dasselbe Programm übrigens bereits am Abend vorher, also am Samstag, den 10. Juni 2023, um 19.30 Uhr, in der Emmauskirche in München-Harlaching (Laurinplatz 12) im Rahmen der musikalischen Abendandacht bei Kerzenschein spielt. Der Eintritt ist bei beiden Konzerten frei, um Spenden wird gebeten.